Neue Heimat Wendeburg

Beruflich hat es mich 1965 nach Braunschweig verschlagen. Nach Gründung einer Familie musste noch das passende "Nest" gefunden werden. Grundstücke waren damals rar und teuer, besonders in Braunschweig selbst. Also hielten wir Ausschau im nördlichen und westlichen Umland. Infrastruktur sollte vorhanden sein. So kam nur Vechelde, Wendeburg oder Groß Schwülper infrage. Es wurde gerade ein Baugebiet Zweidorfer Ring mit ca. 40 Grundstücken erschlossen. Und da war noch eins für uns frei, wo das Häuschen hingesetzt wurde, überwiegend selbst entworfen, gemauert und erstellt. Inzwischen wohnen wir fast 40 Jahre dort.

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In den letzten Jahrzehnten hat sich in Wendeburg viel verändert. Von einem abgelegenen, verschlafenen Dorf anfangs noch zu Braunschweig gehörend, entwickelte sich im nordöstlichen "Speckgürtel" Braunschweigs eine aufstrebende Gemeinde mit einer guten Infrastruktur. Die Ortsteile Wendeburg, Wendezelle und Zweidorf mit ihrer traditionsgebundenen Struktur - drei Feuerwehren, drei Seniorenkreise, drei Gesangvereine, drei Schützenvereine, drei Sportvereine - sind inzwischen zu einem Kernort Wendeburg mit rund 4500 Einwohnern zusammen gewachsen. Fast 11.0000 Einwohner hat die Gemeinde Wendeburg mit den acht Ortsteilen Bortfeld, Harvesse, Meerdorf, Neubrück, Rüper Sophiental, Wendeburg und Wense und ist seit 1964 dem Kreis Peine zugeordnet. Ständig werden neue Baugebiete zugewiesen, Einkaufszentren und ein beheiztes Freibad entstanden, Ärzte, Zahnärzte, Apotheken, Kindergärten, Kirchen, Seniorenheime gibt es und die stündlich verkehrenden Busse nach Braunschweig bieten ein angenhmes Wohnen. Und doch gibt es eine grüne Umgebung mit Feldern, Wäldern und Wasserflächen.

Viele schmucke Höfe zieren den Ort, als Beispiel ein Hof in der Mühlenstraße. Die Zeit der Kleinbauern mit vielfältiger Viehwirtschaft ist allerdings vorbei. Im Kernort gibt es keine Höfe mit Kühen, nur Schweine und Pferde werden gehalten. Der Gemüseanbau ist mit dem Wegfall der Konservenfabrik ziemlich beendet. Spargel ist dagegen noch vorhanden und auch die übliche Feldwirtschaft mit Getreide, Kartoffeln und Zuckerrüben. Der zunahmende innerörtliche und Durchgangsverkehr machte es erforderlich, an der Kreuzung bei der Volksbank eine Ampelanlage zu installieren. Wenn die Autobahn A2 gesperrt ist fließt ein erheblicher Verkehr durch den Ort. Der ehemalige Bahnhof erinnert noch an die Zeiten, als die Bahnstrecke Braunschweig - Celle in Betrieb war. Durch den Bau eines Logistikzentrums von VW in Harvesse wurde das Schienennetz wieder aktiviert, allerdings zur Zeit nur für den Güterverkehr.

In der Umgebung von Wendeburg gibt es neben den verschiedenen Ortsteilen mit interessanten Kirchen und anderen sehenswerten Gebäuden angenehme Erholungsgebiete. Auf den großen Wasserflächen der Braunschweiger Rieselfelder (östlich von Wendeburg) kann man seltene Wasservögel beobachten. Am Mittellandkanal führen Fuß- und Radwege entlang, die zu einem Ausflug einladen. Das exklusive Neubaugebiet Marina-Bortfeld entstand vor kurzer Zeit an Stelle einer Kiesgrube, am Stichkanal Salzgitter gelegen. Am nordwestlichen Rand des Zweidorfer Holzes befindet sich der Paradiessee mit einem beliebten Campingplatz. An einigen Punkten gibt es Einkehrmöglichkeit. Der Wald-Erlebnis-Pfad Basthorst im Zweidorfer Holz ist bei Jung und Alt ein kleines idyllisches Ziel auch für Gruppen.